Sprechen
Wieviel Empfinden für unsere Atmung, für den Klang unserer Worte und für das muskuläre Bilden von Lauten begleiten unseren Sprechvorgang im Allgemeinen? Oft sind wir hauptsächlich mit den Gedanken, Argumenten und Strategien beschäftigt, die wir gerne zum Ausdruck bringen möchten – und sprechen somit meist „aus dem Kopf“.
Aber unser Geist und unsere Gedanken brauchen unseren Körper, um dort mit Hilfe der Atmung zu menschlichen Lauten zu werden, die von anderen Menschen verstanden und im Idealfall mit-empfunden werden. Unser Körper und seine Atmung sind also das Bindeglied, die Geist und Gedanken zwischen Menschen zum Schwingen bringen.
Die Arbeit am Sprechen bzw. das Sprechtraining richtet den Fokus also zunächst auf die Reintegration von Atmung und Körper in den Sprechvorgang (Rhythmus der Atmung, Artikulation, Lautbildung und Stimmklang).
Vortrag
Welche einzelnen Elemente sind für einen gelingenden Vortrag entscheidend: Kenntnis und Verve für das Thema / Guten Kontakt zum Publikum / Einen organischen Einsatz von Atemrhythmus und Atempausen / Deutliche Artikulation / Natürlichkeit im Umgang mit Sprache / ggf. Lautstärke und gelingende Modulation / angemessene und variierende Sprachmelodie / Raumbewußtsein / Humor / Leichtigkeit / Themenangepasste Variation von Sprechgeschwindigkeiten / persönliche Note / keine Überforderung der eigenen Stimme / Regulierenden Umgang mit Lampenfieber / Gefühl für Dramaturgie / etc…
Ein komplexer Vorgang – der in all seinen einzelnen Elementen durch gezieltes Sprechtraining geübt werden kann und doch schließlich zu einem „Ganzen aus einem Guss“ werden sollte.
Die Arbeit am Vortrag setzt den Fokus darauf, das persönliche Register in der Vortragssituation zu erweitern und abrufen zu können, um mehr und mehr ganz man selbst im Zentrum des Ansturms der Anforderungen in der Vortragssituation zu werden.
Die Arbeit am Sprechen bzw. das Sprechtraining richtet den Fokus also zunächst auf die Reintegration von Atmung und Körper in den Sprechvorgang (Rhythmus der Atmung, Artikulation, Lautbildung und Stimmklang).
Gedicht
Im Gedicht verdichten sich Sprache, Rhythmus und geistiger Fokus. Es kann sehr bereichernd sein, den eigenen inneren Bildern durch die virtuose Zusammenstellung von Worten auf die Spur zu kommen.
In der Arbeit am Gedicht setzten wir uns auch mit der möglichen ursprünglichen, lautlichen Bedeutung der Worte auseinander und erforschen, inwieweit sie etwas mit den eigenen inneren Bildern zu tun haben.
Je mehr der lyrische Text also im sprachlichen Ausdruck mit uns selbst zu tun hat und wir gleichzeitig seinen Rhythmus und seine spezifische Eigenart kennen, desto näher können wir einer Intensität der Sprache kommen, die sich aus der Verdichtung und präzisen Anordnung all ihrer vielseitigen Elemente – mit uns selbst im Zentrum – zusammensetzt.
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